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One Night - Jodi Ellen Malpas

Freitag, 1. September 2017


Im August habe ich den Auftakt der "One Night"-Reihe von Jodi Ellen Malpas gelesen, heute würde ich das Buch gerne für euch rezensieren!

Bei dem Buch handelt es sich um eine Rezensionsexemplar - das heißt, ich habe das Buch umsonst vom Verlag zur Verfügung gestellt bekommen, um es zu rezensieren und euch meine ehrliche Meinung dazu zu erzählen.
Vielen Dank an den Verlag!







Verlagswebsite: GOLDMANN VERLAG
Seitenzahl: 544
ISBN: 978-3-441-48644-1
Preis: €12,00 (D), €12,40 (A), CHF 16,50





Livy kann auf ein aufregendes Leben verzichten: Sie ist glücklich damit, in einem kleinen Café zu kellnern und die Abende mit ihrer geliebten Großmutter zu verbringen. Doch als sie begegnet, soll sich alles verändern. Er ist arrogant, reich und mit seinen strahlend blauen Augen gefährlich attraktiv – und er macht Livy ein Angebot, das ihre heile Welt komplett auf den Kopf stellt: Er will eine Nacht mit ihr verbringen, eine leidenschaftliche Nacht ohne Verpflichtungen, ohne Gefühl. Irgendetwas an lässt Livy alle Vorsicht vergessen, und sie willigt ein, obwohl sie weiß, dass ihr Herz sich nach mehr sehnt. Und verbirgt ein Geheimnis, das Livy in Gefahr bringt, nicht nur ihre Herz zu verlieren ...






Wie manche von euch vielleicht schon in meinem Lesemonat August gelesen haben, hat mich dieses Buch leider total enttäuscht. Eigentlich respektiere ich immer die Meinungen anderer Personen, denn jeder hat unterschiedliche Geschmäcker und nicht jedes Buch, das mir gefällt, muss euch auch gefallen und umgekehrt. Bei diesem Buch allerdings habe ich mir viele Rezensionen anderer Blogger/Bloggerinnen durchgelesen, da ich einfach nicht weiß, wie ich das Buch bewerten soll - so ziemlich jede Rezension, die ich zu dem Buch gelesen habe, hat das Buch gelobt, was ich einfach nicht nachvollziehen kann. Mehr dazu jetzt.

"One Night" handelt von Livy. Livy hatte eine schwere Vergangenheit und hält sich deshalb von Männern fern. Sie ist eher zurückhaltend und arbeitet in einem Café. Als eines Tages ein Mann das Café betritt, ist sie gleich von ihm bezaubert, und ihm scheint es ganz ähnlich zu ergehen. M möchte 24 Stunden mit ihr verbringen, er verspricht ihr den "besten Fick ihres Lebens". 

Wo soll ich anfangen? In einer Rezension habe ich gelesen, dass Livy nicht unterwürfig wirkt, dabei hat sie die ersten 500 Seiten des Buches nichts anderes getan, als sich Miller zu unterwerfen. Ich habe mich beim Lesen des Buches absolut unwohl gefühlt, denn Romantik ist beim Lesen dieser Geschichte definitiv nicht aufgekommen. Ich muss an dieser Stelle leider ein bisschen Spoilern, denn nachdem Livy acht Stunden mit Miller verbracht hat, lässt er sie alleine bei sich zu Hause - was ihr nicht gefällt. Sie geht, und die nächsten 50 Seiten kamen öfter, als ich zählen kann, Sätze von ihm wie "Ich will meine restlichen 16 Stunden.", "Du schuldest mir noch 16 Stunden",...
Miller taucht überall dort auf, wo Livy auch ist, und es erscheint ihr kein bisschen merkwürdig, vielmehr turnt es sie total an.

Mich hat an "One Night" unfassbar gestört, welches Frauenbild dieses Buch vermittelt und - es tut mir leid - aber da frage ich mich wirklich, wie man das Buch gut finden kann. Livy hat in diesem Buch absolut nichts zu entscheiden, das möchte sie auch gar nicht. Sie lässt sich von Miller herumkommandieren, manchmal wirkte es auf mich fast, als wolle er mit ihr Sex haben, um sich abzureagieren - all diesen Wünschen kommt sie gerne nach, völlig unfähig, eigene Entscheidungen zu treffen. 
Livy erzählt Miller alles über ihr Privatleben, er jedoch schweigt, denn er möchte "Berufliches und Privates" trennen. Dadurch, dass weder der Leser, noch Livy sonderlich viel über ihn erfährt, wirkte es auf mich vollkommen unnachvollziehbar, dass Livy Gefühle für ihn entwickelt - keine der Sexszenen wirkte auch nur annähernd Romantisch.

An dieser Stelle muss ich das Buch zitieren:

Livy fragt Miller nach seinem Beruf, woraufhin er Antwortet, er trenne Berufliches und Privates, um sich voll und ganz auf sie zu Konzentrieren. 

"Damit kann ich leben", sage ich mit einem winzigen Lächeln.
"Wer hat gesagt, dass du die Wahl hast?" 
Mein Lächeln wird breiter, und ich sehe ihn an. "Ich will ja auch gar keine Wahl haben"

(S. 433)

Jetzt sag mir bitte nochmal jemand, dass Livy nicht unterwürfig ist - für Miller ist es das ganze Buch lang ein Fakt, dass Livy nichts zu entscheiden hat und alles tut, was er verlangt - sie unterwirft sich diesen Forderungen gerne, was mich beim Lesen wirklich aufgeregt hat - gibt es denn keinen einzigen Erotikroman, in denen Frauen als so wertvoll und den Männern gleichgestellt sind, wie sie es denn sind?
Wie kann man als Frau ein Buch toll finden, in dem eine andere Frau nicht ein einziges Mal die Wahl hat?




Es hat 500 Seiten gebraucht, bis Livy Miller Ohrfeigen konnte. Es hat 500 Seiten gebraucht, bis Livy nicht mehr die Forderungen Millers als ihre eigenen betrachtet hat. 
Ich kann mich einfach nur wiederholen, und sagen, dass mich das Buch (und vor allem die Meinungen anderer Personen dazu) geschockt hat/haben. Ich empfand es als einfach nur abstoßend, dass Livy das ganze Buch gar nicht mehr selbstständig denken konnte und all ihre Freunde vernachlässigt hat, für einen Mann, der mit ihr umgeht, als bedeute sie ihm nichts, als hätte sie nichts zu entscheiden - und genau das turnt sie total an.

Das erste und einzige Mal aufatmen konnte ich, als Livy sich, ca. 45 Seiten vor Ende des Buches, endlich gewehrt hat. Als sie das erste Mal gemerkt hat, dass das was vorgeht, nicht richtig ist - auch dass Miller am Ende dass erste Mal irgend etwas von sich preisgegeben hat, nachdem er 500 Seiten lang für den Leser nicht mehr als ein Mann mit Zwangsneurosen war, der es nicht für nötig hielt, dem "Objekt seiner Begierde" (denn mehr als ein Objekt schien Livy für ihn nicht zu sein) auch nur irgend etwas über sich zu erzählen.





Ich vergebe aufgrund des Schreibstils und des Wendepunkts gegen Ende des Buches, eine von fünf Rosen für den Auftakt der "One Night"-Saga. Ich bin ernsthaft enttäuscht von denen, die das vollkommen falsche Frauenbild "feiern", welches in diesem Buch vermittelt wird - "One Night - Die Bedingung" war für mich ein Buch, bei dessen Lesen ich mich kontinuierlich unwohl gefühlt habe.





















5 Kommentare:

  1. Danke,für die Rezension!zuerst einmal finde ich es immer mutig und auch schwieriger, negativ über ein Buch zu berichten aber du hast das echt super gemeistert. Was ich aber am besten finde ist,dass eine junge Frau wie du in dem Alter schon so weit ist, sich ernsthaft damit zu beschäftigen und es als wichtig erachtet,darauf aufmerksam zu machen,wie falsch ein Frauenbild und wie gefährlich es sein Kann,so etwas zu verbreiten. Natürlich ist Sex nicht immer was nur romantisches. Aber respektvoll muss der Umgang sein. Danke nochmal für die Rezension und dass du deine Meinung so offen kundgetan Hast ��

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  2. Vielen Dank für deine lieben und ermutigenden Worte!
    Es freut mich total, dass meine Rezension gut bei dir angekommen ist.

    Liebst,
    Sarah <3

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  3. Eine wirklich tolle Rezension. Das was du in deiner Rezension ansprichst, ist vermutlich auch der Grund, warum ich Erotikromane nicht lese bzw. nicht gerne lese. Klar gibt es auch dort Romane, bei denen das Frauenbild nicht so dargestellt wird, aber ich glaube in den meisten denke ich ist das schon der Fall. Ich finde es toll, dass du gerade auch deswegen andere Blogger/Bloggerinnen kritisierst, denn das was ich jetzt anhand deiner Rezension über das Buch gelesen habe, würde ich auch keinesfalls gut finden. Ich finde es toll, dass du deine Meinung auch in einer Rezension so gut vertritts und teile sie definitiv, auch wenn ich das Buch nicht gelesen habe (und es auch nie tun werde).

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  4. Hey
    erst einmal was für eine Rezension WOW :) Sehr gut gewählte Worte.
    Was ich dazu sagen kann ist: Das dieses sogenannte "Frauenbild" was man da zulesen bekommt ist nur dann ein Bild für mich, wenn sie es nicht Freiwillig tun, wenn sie sich aber entschließen: "ich gehe so eine Beziehung ein" dann ist es das, was ihr gefällt und dafür darf und sollte man eine Frau nicht verurteilen. Das sie am ende erst merkt das ihr das nicht gefällt ist genauso in Ordnung immerhin muss jeder testen, wo seine Grenzen sind, was er mag und was nicht das ist, wie beim Essen. Ich finde es aber völlig in Ordnung das du Geschockt bist. Es gibt halt Frauen die finden so was toll und welche nicht. Aber das heißt auch nicht das der Mann die Frau die so was mit sich machen lässt nicht Respektiert das ist durch aus möglich gerade weil die Frauen zu dem stehen was ihnen gefällt.

    Alles in allem kann ich deine Meinung total nachvollziehen und ich hoffe du verstehst was ich meine XD
    Ich freue mich schon drauf deine nächste Rezension zu lesen :) und vllt schaust du ja auch mal bei mir vorbei :) https://buecherverrueckte.wordpress.com da darfst du dich den aber nicht wundern mein Blog ist auf Wordpress neu vorher war ich auch bei Blogger :)

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    1. Vielen Dank für deinen Kommentar!
      Ich verstehe, was du meinst, allerdings besteht zwischen Büchern und der Realität doch ein unterschied.
      Es ist das eine, wenn jeder im echten Leben seine Beziehungen so führt, wie er es möchte (und das kann jeder so machen, wie er das mag, definitiv). Dennoch ist es etwas ganz anderes, wenn man sich als Autor hinsetzt und so eine Geschichte verfasst, die tausende von Leuten lesen.


      Liebst,
      Sarah <3

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